Was immer für ein Tier Sie sich anschaffen wollen, bedenken Sie es reiflich. Lamas sind verhältnismässig einfach zu halten, aber wie jedes Lebewesen haben sie Bedürfnisse und stellen für ihre Besitzer eine langfristige Verantwortung dar. Reden Sie mit Lamabesitzern, vergleichen Sie Linien und Züchter. Tätigen Sie keine Impulsivkäufe! Diese Tiere geben viel, aber sie sind von Ihnen abhängig und sie leben lange. Haben Sie Ihren Entschluss also überschlafen und sind sich sicher eine langfristige Partnerschaft mit diesen einmaligen Geschöpfen eingehen zu wollen und für ihre Bedürfnisse sorgen zu können, dann haben Sie die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten:
Haltung von Freizeittieren: Für viele potentielle Lamabesitzer steht der Landschaftsplege- und Freizeitfaktor dieser Tiere im Vordergrund. Falls Sie also Lamas als Rasenmäher, Spielgefährten für Kinder, Weidegefährten für Pferde, Packtiere, Therapietiere etc halten wollen, ohne sich auf die doch komplexere Haltung zur Zucht einlassen zu wollen, ist für Sie die Wahl klar: Sie brauchen kastrierte Hengste (Wallache). Diese sind am einfachsten im Unterhalt, meist billiger als Stuten, haben den angenehmsten Charakter und verstehen sich am besten untereinander. Wie immer bei Herdentieren braucht es mindestens zwei, damit sie sich nicht einsam fühlen.
Aufbau einer Lamazucht: Es gibt nichts schöneres als eine Gruppe von Jungtieren über die Weide tollen zu sehen. Das hat aber seinen Preis. Zuerst schon weil Muttertiere mehr kosten als Hengste oder Wallache. Leben zu erzeugen ist aber auch eine zusätzliche Verantwortung, die neuen Lebewesen sollen ja möglichst gesund und lebensfähig sein. Das setzt Selektion, Investition in Zuchttiere von bestmöglicher Qualität, aber auch Kenntnisse, Zeit und entsprechende Infrastruktur voraus. Die meisten Neueinsteiger sind der Meinung als erstes ein Pärchen kaufen zu müssen. Lamas sind nun aber Herdentiere und nicht für traute Zweisamkeit zwischen Männlein und Weiblein strukturiert. Die kleinstmögliche Zuchtgruppe ist ein Hengst und zwei Stuten. Hier bilden die beiden Damen schon eine herdenähnliche Front, um sich unerwünschten Vertraulichkeiten des Hengstes entgegen zu stellen. Eine Stute und ein Wallach sind als provisorische Lösung auch möglich. Längerfristig haben sie sich allerdings nicht viel zu sagen.
Haltung von einzelnen Lamas mit anderen Tieren als Gefährten: Immer wieder wollen Leute ein einzelnes Lama kaufen um ihrem Esel, Pony oder ihrer Ziege Gesellschaft zu leisten. Dies ist zwar nicht absolut unmöglich, zumindest vorübergehend, aber in keiner Weise artgerecht. Die Folge ist nicht nur ein unglückliches Tier (oder zwei), sondern meist auch ein unglücklicher Halter, da das frustrierte Einzeltier deprimiert und früher oder später versucht seine Lage zu verbessern, zum Beispiel mit Ausbrüchen aus dem Gehege. Sie sehen, man muss sich da schon was überlegen. Wir beraten Sie gerne individuell, auch nach dem Kauf. Sie können jederzeit, nach Voranmeldung, unsere Lamas besichtigen, anfassen, fotographieren. Wir sind auch ständig für telefonische Auskünfte zu erreichen. Bitte stellen sie hingegen keine allzu komplexen Fragen per e-mail, da wir keine Zeit für endlose schriftliche Antworten haben (per WhatsApp schon gar nicht).
Altersklassen Jungtiere: Kleinkameliden werden mit 6 Monaten abgesetzt, d.h. von ihrer Mutter getrennt, damit sich diese eine Pause gönnen kann bis zur nächsten Geburt und die Jungtiere lernen selbständig zu werden. Junghengste: Hengste erreichen ihre Sexualreife in einem Alter von 1 -3 Jahren, meist mit 2 Jahren. Sie gelten deshalb mit 2-3 Jahren als erwachsen, sind aber auch dann noch sehr lernfähig und wachsen auch noch. Die normale Lebenserwartung eines Lamas liegt zwischen 15 und 25 Jahren, wobei über 20 Jahre sehr selten ist. Hengste können lange Fortpflanzungsfähig bleiben. Stuten werden durch die Trächtigkeiten vermehrt belastet und sollen ab einem gewissen Alter (meist zwischen 10 und 15 Jahren) fortpflanzungsmässig etwas weniger gefordert werden. Ab 15 Jahren sollten sie nicht mehr gedeckt werden.
Preise Die Preise auf dem Lamamarkt sind sehr variabel, was nur normal ist, da die Qualtität der Tiere auch sehr unterschiedlich ist. Man kann die Situation durchaus mit den Pferden vergleichen. Wie bei diesen braucht man auch bei den Lamas nicht zu übertreiben, aber man soll auch nicht am falschen Ort sparen. Zur Zucht dürfen, wie gesagt, nur gesunde, korrekt gebaute Tiere eingesetzt werden. Ein reines Freizeittier braucht sicher kein Schönheits-Champion zu sein, sondern soll vor allem einen angenehmen Charakter haben. Hier unsere Preis-Richtlinien, es gibt manchmal Ausnahmen gegen oben und unten. Wer mehrere Tiere kauft kann mit einem Preisnachlass rechnen. Wir haben nicht immer alle Kategorien im Angebot.
Hengste/Wallache: 1500.- bis 2500.- Euro Freizeittiere: 1500.- bis 2500.- / Zuchttiere: 2000.- bis 3000.- Euro. Kriterien sind Alter (wobei die jüngeren Hengste oft teurer sind, da die Nachfrage für sie höher ist), Wolle, Farbe, Charakter, Ausbildungsstand, Ausstellungserfolge, Zuchterfolge etc. Wenn Wallache später mit Stuten gehalten werden sollen, ist es zu empfehlen sie vor dem Alter von zwei Jahren zu kastrieren. Ausser den züchterisch besonders wertvollen Tieren, werden Hengste welche länger bei uns bleiben deshalb spätestens Ende zweites Lebensjahr operiert. Auf Wünsch des Käufers konnen Hengste auch vor der Abgabe bei uns kastriert werden. Wir können nicht oft genug betonen wie empfehlenswert es ist männliche Tiere, welche nicht unbedingt zur Zucht benötigt werden, frühzeitig zu kastrieren. Es erspart Tier und Mensch viel unnötigen Stress.
Verkaufslisten Die nachfolgenden Verkaufslisten sind nicht immer vollständig und auch kein Versandhauskatalog. Sie ersetzen also keinen Besuch. Die Angaben zu den Tieren sind nur punktuelle Hinweise und sollen vor allem Interessenten zeigen, dass sich die, mehr oder weniger weite, Anreise lohnt. Die Herkunftsangaben hinter den Namen der Elterntiere beziehen sich auf den Ursprung der Linien. Wir legen grossen Wert darauf unsere Zucht genetisch möglichst breit abzustützen. Aus welchem europäischen Land die Tiere stammen, die wir nicht selbst importiert haben, ist dabei weniger relevant. Die Datumsangaben betreffend die Serologie beziehen sich auf den Antikörpernachweis für die Blauzungenkrankheit. In Frankreich ist die Impfung nicht für Kameliden anerkannt. Nur mit diesem zusätzlichen Test und einem darauf folgenden PCR-Test bekommen wir die Ausfuhrpapiere (Traces). Wenn die Serologie schon gemacht ist verkürzt sich die Frist für den Export um mehrere Wochen.
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